Willkommen in unserer Gemeinde

… zum Heiligen Johannes Chrysostomos. Wir sind eine Kirchengemeinde unter der Jurisdiktion des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und konkret der Metropolis von Austria.


Gemeinde und Kapelle

Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria hat unsere Kirchengemeinde im Jahr 2017 per Metropolitandekret gegründet. Sie dient der Seelsorge insbesondere für jene orthodoxe Christen in Wien und Umgebung, die sich aus verschiedenen Gründen eine pastorale Betreuung in deutscher Sprache wünschen.

Ebenfalls im Jahr 2017 initiierte Seiner Eminenz die Instandsetzung eines bislang ungenutzten Raumes unterhalb der Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit. Dieser Raum ist vom Hafnersteig 8 zugänglich. Metropolit Arsenios wandelte den leerstehenden Raum binnen eines Jahres in eine Kapelle um, ausgestattet mit einem wunderschönen Marmorfußboden mit Gestaltungselementen der klassischen Mosaikkunst sowie einer Ikonostase aus weißem Marmor. Die Kapelle ist dem Hl. Johannes Chrysostomos geweiht. Somit ist der Heilige Bindeglied zwischen Kapelle und Gemeinde, und das aus gutem Grund: Denn als Erzbischof von Konstantinopel hat er zu seiner Zeit für die in der damaligen Reichshauptstadt lebenden Goten eine Gemeinde gegründet, in der die Göttliche Liturgie in der Muttersprache der Goten gefeiert wurde. Für diese Gottesdienste stellte Erzbischof Johannes Chrysostomos den Goten eine Kirche in Konstantinopel zur Verfügung, die unter der Woche selbstverständlich auch von den Byzantinern genutzt worden sein dürfte.

Die Kapelle am Hafnersteig 8 wurde vom Nachfolger des Hl. Johannes Chrysostomos, Seiner Allheiligkeit Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, am 27. Februar 2018 im Beisein Seiner Seligkeit, dem Papst und Patriarchen von Alexandrien und ganz Afrika Theodoros II. eingeweiht.

Metropolit Arsenios von Austria stellt die Kapelle seither der deutschsprachigen Gemeinde sonntags für die deutschsprachige Liturgiefeier zur Verfügung. Die Kapelle ist somit sonntags der Ort, an dem sich unsere Gemeinde Woche für Woche versammelt, um die Göttliche Liturgie zu feiern, zu beten, Gott zu preisen, Ihm Dank zu sagen und Seinen Segen zu erbitten.

Unter der Woche wird die Kapelle als Gotteshaus der Metropolis von Austria für viele weitere liturgische und pastorale Zwecke der Metropolis genutzt.

(Für weitere Details zur Entstehungsgeschichte der Kapelle, zum Patron von Kapelle und Gemeinde, dem Hl. Johannes Chrysostomos sowie zu kunsthistorischen Aspekten siehe auch den Menüpunkt Kapelle.)


Die deutschsprachige orthodoxe Gemeinde

Als Gemeinde wollen wir unseren Weg mit unserem Herrn und Gott und Erlöser Jesus Christus gehen:

Wir wissen uns von Gottes Liebe getragen,  …

Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. (Joh. 3,16)

… denn trotz der Realität von Sünde und Schuld …

Wie geschrieben steht: Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. (Röm 3,10)

Denn alle haben gesündigt und haben die Herrlichkeit Gottes verloren. (Röm. 3,23)

Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist Er treu und gerecht; Er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir Ihn zum Lügner, und Sein Wort ist nicht in uns. (1 Joh 1,8-10)

… gilt Gottes Angebot …

Allen aber, die Ihn aufnahmen, gab Er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an Seinen Namen glauben. (Joh. 1,12)

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. (Röm. 6,23)

… und die Zusage Seines Beistandes und Seiner Hilfe!

Siehe, Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer Meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde Ich eintreten, und wir werden Mahl halten, Ich mit ihm und er mit Mir. Wer siegt, der darf mit Mir auf Meinem Thron sitzen, so wie auch Ich gesiegt habe und Mich mit Meinem Vater auf Seinen Thron gesetzt habe. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. (Offb. 3,20-22)

Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. (Röm. 10,13)

In der Gemeinschaft der Kirche, zu der wir seit unserer Taufe gehören, … 

Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu Meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was Ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. (Mt. 28,19-20)

Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein. Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für allemal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus. (Röm. 6,3-11)

wollen wir unseren Weg mit Jesus Christus gehen, Der sich uns bleibend schenkt in der heiligen Eucharistie.

Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. (1 Kor. 11,23-26)

Gestärkt durch die Sakramente und die Frohe Botschaft des Wortes, das zu verkündigen die Kirche gesandt ist, …

Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt? Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist? Darum heißt es in der Schrift: Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen! (Röm. 10,14-15)

… ist die Liebe die Quelle unseres Denkens und Tuns, …

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten. (Mt. 22,37-40)

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war. Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe. (1 Kor. 13,1-13)

… und so sind wir voll Hoffnung, unser Ziel zu erreichen:

Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen. (Offb. 7,17)

Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.
Er sagte zu mir: Sie sind in Erfüllung gegangen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, den werde Ich umsonst aus der Quelle trinken lassen, aus der das Wasser des Lebens strömt. Wer siegt, wird dies als Anteil erhalten: Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. (Offb. 21,4-7)

Wenn Sie diesen Weg gemeinsam mit uns gehen wollen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf!


Orthodoxes Christentum in Wien

Wien ist seit langem Heimat für Menschen aus dem christlichen Osten. Wenn man so will, dann kann man sagen, dass die Präsenz orthodoxer Christen in Wien jedenfalls auf die Zeiten der Babenberger zurückgeht (auch wenn damals die konfessionellen Bezeichnungen noch nicht üblich waren, sondern man von griechischen und lateinischen Christen sprach): Heinrich II. Jasomirgott heiratete im Jahr 1148 die byzantinische Prinzessin Theodora Komnena, eine Nichte des damaligen byzantinischen Kaisers Manuel I. Später umschlossen die Grenzen des Habsburgerreiches Gebiete, in denen orthodoxe Christen beheimatet waren.

Auch heute leben viele Christen in Wien und Österreich, die aus orthodox geprägten Herkunftsländern kommen: Griechen, Russen, Serben, Rumänen, Bulgaren, um nur einige zu nennen. Die autokephalen Kirchen ihrer Heimatländer sind mit Gemeinden in Wien präsent, um die Gottesdienste in der jeweiligen Landessprache zu feiern.

Der Bedarf auch einer deutschsprachigen orthodoxen Gemeinde ist in jüngster Zeit deutlich geworden: Die griechische Kirche hat bis dato einmal im Monat die Göttliche Liturgie in deutscher Sprache gefeiert, nunmehr freuen wir uns, die Göttliche Liturgie wöchentlich auch in deutscher Sprache feiern zu können. Die Termine werden auf dieser Website bekannt gegeben.


Literaturtipps

Arsenios KARDAMAKIS: „Und das Wort ist Fleisch geworden“. Annäherungen an das Mysterium von Weihnachten. Verlag Metropolis von Austria, Wien 2020. ISBN: 978-3-200-07317-3

Christian RATHNER: Der Brunnen von Epanosifi. Wege zwischen Ost und West. Styria Verlag, Wien/Graz/Klagenfurt 2015. ISBN: 978-3-222-13469-2

Michael STAIKOS: Auferstehung. Von erlebter orthodoxer Spritualität. Ibera Verlag, Wien 2000. ISBN: 3-900436-99-1

Grigorios LARENTZAKIS: Die Orthodoxe Kirche. Ihr Leben und ihr Glaube. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. ISBN: 3-222-12786-7

Anastasios KALLIS: Orthodoxie. Was ist das? Theophano Verlag, Münster, 2004. ISBN: 3-9806210-1-4

Anastasios KALLIS: Das hätte ich gerne gewußt. 100 Fragen an einen orthodoxen Theologen. Theophano Verlag, Münster, 2003. ISBN: 3-9808184-1-1

Anastasios KALLIS:  Von Adam bis Zölibat. Taschenlexikon Orthodoxe Theologie. Theophano Verlag, Münster, 2008. ISBN: 978-3-9809338-3-4

Anastasios KALLIS:  Mit dem Herzen sehen. Die Begegnung mit dem Heil in den Ikonen. Theophano Verlag, Münster, 2016. ISBN: 978-3-9815495-3-9

Athanasios BASDEKIS: Die orthodoxe Kirche. Eine Handreichung für nicht-orthodoxe und orthodoxe Christen und Kirchen. Verlag Otto Lembeck, Frankfurt am Main 2001. ISBN: 3-87476-377-3

Sergius HEITZ (Hg.): Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit. Orthodoxes Glaubensbuch für erwachsene und heranwachsende Gläubige. Düsseldorf 1982